Hallo ihr Lieben,
auch mich hat er verschluckt, der Hamburger-Wohnungsmarkt-Wahnsinn. Ein Kampf um jeden Quadratmeter, Massenbesichtigungen, horrender Preise und eine Vielzahl an Kompromissen. Bereits seit einem halben Jahr bin ich auf der Suche nach einer eigenen Wohnung, die einem wirklich nicht leichtgemacht wird. Mir war schon im Vorfeld bewusst, dass es gerade in Hamburg eine große Nachfrage gibt aber wie schwierig es in meiner Position tatsächlich sein wird, habe ich definitiv unterschätzt.
Wenn man im Bekanntenkreis so herumfragt, bekommt man meistens zu hören „ich hatte einfach riesiges Glück mit meiner Wohnung. Ein Freund meines Cousins dritten Grades, ist gerade ausgewandert und suchte dringend einen Nachmieter für seine Dreizimmerwohnung in der Schanze für knapp 300€ warm, weil der Mietvertrag noch von seiner Urgroßmutter ist“. Danke, ich habe leider keine Freunde mit Cousins dritten Grades und das mit dem Glück ist seit meiner Zeit in Berlin ja sowieso so eine Sache, wie sich die treuen Leser vielleicht noch erinnern. Also musste ein Schlachtplan her. Schritt eins, ein Aufruf über die Sozialen Netzwerke starten. Schritt zwei, sämtliche Personen, die einem so im täglichen Leben über den Weg laufen, mit meiner Suche nerven. Schritt drei, ein Inserat bei WG-gesucht online stellen. Schritt vier, Onlinerecherche.
Zunächst ging ich ganz naiv an die ganze Sache ran. Zwei Zimmer im Altbau sollten es sein, auf keinen Fall im Erdgeschoss, ein Balkon wäre schön und selbstverständlich nicht in jedem Stadtteil. Haha, ein schöner Traum. Liebes Ich, die Realität sieht leider anders aus. Als Freiberufler, zudem noch als Berufseinsteiger, ist man nicht gerade der Liebling der Vermieter. Da hilft es auch nichts, dass man ein Projekt nach dem nächsten hat oder eine Bürgschaft übernommen wird. Sobald jemand mit Festanstellung um die Ecke kommt, bist du raus. Von 30 Anfragen an Vermieter, kamen gerade zwei Einladungen zu Besichtigungen, die allerdings zu Zeiten stattfanden, zu denen kein Berufstätiger Zeit hat und sich mal eben freinehmen, geht in meiner Branche nicht. Pech gehabt, bekommt eben einer der anderen duzenden Bewerber die Immobilie, die eben Zeit hatten. Der Wohnungsmarkt ist grausam. Bleibt eigentlich nur ein langer Atem, eine Vermittlung über privat und die Hoffnung, mit dem Charakter überzeugen zu können.
Meine Ansprüche musste ich stark zurückschrauben. Vier Wände nur für mich, sollten es doch immerhin sein, denn eins ist mir nach mehrfachen WG-Besichtigungen klargeworden, ich möchte alleine wohnen aber diesem Thema verdient seinen eigenen Beitrag. Die Suche geht also weiter, auch wenn mich inzwischen das Gefühl beschleicht, es ist einfacher in Hamburg den Mann fürs Leben zu finden, als eine Wohnung.
Ich wünsche euch eine wundervolle Woche. Drückt mir die Daumen.
Eure Elli ❤