Dieses Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Das Weihnachtsfest habe ich gut überstanden und steure nun zielstrebig auf Sylvester zu. Inspiriert von den Jahresrückblicken im Fernsehen, habe ich das Jahr 2014 nochmal Revue passieren lassen. Die letzten 12 Monate waren für mich voller Veränderungen, gute wie auch schlechte, die mich oftmals an meine Grenzen gebracht haben. So sehr ich Veränderungen liebe, so sehr machen sie mir auch Angst – die Ungewissheit vor der Zukunft, die Panik davor eine falsche Entscheidung getroffen zu haben. Ich habe einige Ereignisse rausgesucht, die besonders prägend waren und bei denen es mir wichtig ist, etwas dazu zu schreiben. Vielleicht findet sich der eine oder andere wieder.
Das erste große Ereignis 2014 war mein Geburtstag. Ich war noch nie ein großer Freund vom eigenen Geburtstag, wahrscheinlich weil er meistens recht enttäuschend war. Mit Geburtstagen ist es ähnlich wie mit Sylvester, man hat einfach viel zu hohe Erwartungen, die durch die kleinste Unstimmigkeit zerstört werden können. Meistens reichte es schon, wenn jemand den Tag einfach vergessen hat. Dieses Jahr habe ich meinen Gräuel beiseitegeschoben und mich komplett auf meinen Ehrentag eingelassen, für Einsteiger jedoch im kleinen Rahmen. Ich habe aus unserem Wohnzimmer mein persönliches Wunderland gemacht und meine Mädels zu einer Tee Party eingeladen, bevor wir weiter auf den Kiez gezogen sind. An meinem eigentlichen Geburtstag, bin ich mit meiner Familie in „das Phantom der Oper“ gegangen, die Karten hatte ich bereits zu Weihnachten bekommt. Da ich Jahrelang in der Neuen Flora gearbeitet habe, war dieser Besuch ein besonderes Highlight und meine wunderbaren ehemaligen Kollegen haben diesen Abend unvergesslich gemacht. Manchmal muss man eben doch über seinen Schatten springen, um neue Erfahrungen machen zu können.
Im Frühjahr 2014 begannen wir mit unseren Abschlussfilmen, die letzte Hürde die in unserem Grundstudium zu nehmen war. Mein Team bildete sich um einen Kurzfilm namens „der andere Weg“. Es geht um einen Pädophilen, der durch unglückliche Umstände ein Wochenende auf ein kleines Mädchen aufpassen muss. Er hat seine Pädophilie bisher noch nie ausgelebt und wird durch diese Situation auf die Probe gestellt. Besonders wichtig war es uns, den Pädophilen nicht als „Kinderschänder“ darzustellen, sondern als Opfer seiner Krankheit.
An diesem Projekt bin ich stark gewachsen. Es ist ein schwieriges Thema und besonders die Arbeit mit einem Kind war eine große Herausforderung. Ich bin dankbar für das großartige Team und die tollen Menschen, die ich kennenlernen durfte.
Mit den Abschlussfilmen endete auch eine Ära. Wir sind in die Hochschulphase übergegangen und nun auf uns alleine gestellt. Bis heute fühle ich mich nicht richtig vorbereitet auf das richtige Leben, ob ich den Ansprüchen gerecht werden kann. Zwei Jahre mit fester Struktur, kaum Zeit für Privatvergnügen und plötzlich hängt man in der Luft. Umso dankbarer war ich, als ich schließlich nach Mittweida musste, unsere sogenannte Hochschulphase antreten. Die Zeit hat mir wirklich gut getan, weg vom Alltag und trotzdem das Gefühl zu haben, etwas Produktives zu tun. Allein quälte mich die Tatsache noch keinen Praktikumsplatz zu haben, trotz zahlreicher Bewerbungen. Jede Absage kratzte weiter an meinem eh schon etwas lädierten Selbstbewusstsein. Letztendlich kam eine positive Rückmeldung. Die einzige Bewerbung, die nicht an eine Firma in Hamburg oder Berlin ging, musste natürlich gut ankommen. Also werde ich mich nächstes Jahr gen Süden aufmachen und Stuttgart vorerst mein neues Zuhause nennen. Mit einem Praktikumsplatz ist es manchmal wie mit einer Beziehung. Kaum hat man einen Freund, stehen andere Männer Schlange.
2014 war ein Jahr voller Reisen, Dresden, Berlin, Rostock, Lübeck…
Es war ein Jahr mit einigen neuen wunderbaren Menschen, Abschieden und Zweifeln. Rückblickend war dieses Jahr einfach aufregend. Die Weichen für 2015 sind gestellt und ich wünsche jedem, der bis hier unten gekommen ist, einen guten Rutsch in das neue Jahr.
Eure Elli ❤